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Masada - Israel


In der DDR aufgewachsen war es mir aus politischen Gründen nicht erlaubt zu studieren. Dann verbrachte ich als politischer Häftling mehr als drei Jahre in Stasi-Gefängnissen. Die Erfahrung des gänzlichen Verlustes jeglicher  persönlicher Rechte und Freiheiten, völligen „Entindividualisierung“ als Häftling bewirkte bei mit als Gegenreaktion eine

völlige Hinwendung zu der wohl individuellsten Lebensform, der Kunst.                                                                                Meine Serie von Bildern zum Thema Masada” befasst sich direkt mit der Frage von Preis und Wert der Freiheit.
Mehr als 1000 Zeloten im antiken Judäa wählten den Freitod statt Unfreiheit und Sklaverei, nachdem sie von den Römern eingemauert, belagert und besiegt waren.
Einer Ausstellung meiner Arbeiten 1990 in Jerusalem habe ich die Begegnung mit dem Ort zu danken, der in der jüdischen Welt ein solches Gewicht, in Israel die Bedeutung eines nationalen Heiligtums hat: die am Toten Meer gelegene Festung Masada. eine der Fluchtburgen des Herodes, verschanzte sich im Jüdisch-Römischen Krieg 70 – 72 nach Christi eine Gruppe von 960 Zeloten auf diesem gewaltigen Felsmassiv, der letzten Bastion des Widerstandes gegen die römische Übermacht. Fast 500 Meter über dem Toten Meer gelegen und mit bis zu 200 Metern senkrecht abstürzenden Wänden, galt Masada als uneinnehmbar. Wohlversorgt mit Nahrungsmitteln und Wasser, war der Widerstand der Verteidiger durch eine Belagerung nicht zu brechen. So unternahm es Flavius Silva, römischer Gouverneur in Jerusalem und Kommandeur der römischen Streitmacht, unter dem ständigen Beschuß der Verteidiger eine riesige 180 Meter hohe Rampe aus Erde und Geröll zu bauen, um sein mauerbrechendes Kriegsgerät auf die Festung zu bringen. Als es den Römern gelang, die vier Meter starke Mauer zu zerschlagen und eine zweite, in Eile aus Holz und Sand errichtete in Brand zu setzen, gab es für die Verteidiger von Masada keine Möglichkeit mehr, den folgenden Tag in Freiheit zu erleben. Eleazar, der Anführer und Kommandeur der Zeloten, überzeugte seine Anhänger in einer ergreifenden Rede, an Stelle eines schmachvollen Endes oder der Sklaverei den Freitod zu wählen. Der jüdische Historiker Flavius Josephus berichtet davon: ”Ohne daß sie geschändet werden, sollen unsere Frauen sterben, ohne das Los der Knechtschaft gekostet zu haben, unsere Kinder! Und nach ihrem Ende wollen wir selbst einanderden Liebesdienst des Todes tun, wobei uns die Bewahrung der Freiheit das schönste Denkmal sein wird.” Zehn Männer wurden ausgelost, die anderen und sich selbst zu töten. Lediglich zwei Frauen und vier Kinder, die sich versteckt hatten, überlebten. Als die Römer dann, erbitterten Widerstand erwartend, die unbelebte Festung stürmten und das heroische Geschehen begriffen, waren sie erschüttert, und ihr Sieg war ohne Glanz. ”Kein Jubelruf kam über die Lippen der römischen Sieger, und über die Wüste legte sich eine fast unheimliche Stille.” Wenn man heute auf dem Felsmassiv von Masada steht und auf die Rampe herunterschaut, auf die noch vorhandene weitläufige Belagerungsmauer und die gut erhaltenen Umwallungen der römischen Heerlager, stellt sich zwangsläufig Ergriffenheit beim Nachempfinden des Ungeheuerlichen
ein. Masada ist nicht lediglich spannungsvoller Wallfahrtsort touristischer Pilgerströme. Masada berührt ein großes Menschheitsthema, berührt die Frage nach dem Wert und Preis menschlicher Würde und Freiheit, eine Frage, die im 20. Jahrhundert nichts von ihrer Gegenwärtigkeit eingebüsst hat. Masada als bildnerische Herausforderung ist gewaltig, die Zeit donnernder Schlachtengemälde vorbei. Andere, zeitgemäße, subtilere und dem Thema adäquate künstlerische Zugriffsweisen mußten gefunden werden. Die Arbeit mit unterschiedlichsten Materialien wie Kohle, Kreide, Holzschnittund Holzdruckteile, Dispersionsfarbe, Asphalt, verbrannte und versengte Leinwände, Sand und collagierte Teile aktueller Luftaufnahmen des Festungsmassivs sind die Mittel des Versuchs, auf assoziativem Weg den Ort und die Geschehnisse erlebbar zu machen. Einerseits ist da die tonige schwere Farbigkeit, die der scheinbaren Vegetationslosigkeit des geschundenen Ortes in der Gesteinswüste mit ihrer sengendenHitze entsprechen mag, und zum anderen das Rot als einzig farbliche Höhung von Intensität, das die gedankliche Nähe zur Farbe von Blut und Flammen möglich macht ohne sie erzwingen zu wollen. Wer Masada erlebt hat, erkennt bei aller Abstraktion der Bilder die topographische Situation des Ortes und Gegenständlichkeiten wie die Form des Felsmassivs, der Rampe,der Heerlager, des Herodespalastes und in manchen Arbeiten in der Ferne den Spiegel des Toten Meeres. Vordergründigkeit vermeidende Uneindeutigkeit ist mir dabei inhaltliches Prinzip. Das Thema für den Betrachter assoziativ ”begehbar” zu machen, wäre größtmögliches Gelingen meiner Absicht. Ich habe 1991/92 mit Unterbrechungen fast zwei Jahre an dem Thema gearbeitet, und bei der rückwärtigen Beschreibung ist mir alles von einer emotionalen Präsenz, als gäbe es nicht die dazwischenliegende zeitliche Distanz.
Frank Rödel 1997

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Masada VI

130 x 170 cm

Masada VII

Masada VIII

170 x 130 cm

Masada II

95 x 70 cm

Masada IV

70 x 95 m

Masada V

70 x 95 cm

Masada III

80 x 95 cm
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